Der Bau der vielen Eigenheime in den beiden Siedlungen beflügelte die Geburtenfreudigkeit. Bald konnte die Schule in Gro�emast die Kinder aus den Siedlungen wegen �berfüllung der Schule nicht mehr aufnehmen. Deshalb besuchten viele Kinder die Vredener Schulen, deren Aufnahmekapazität jedoch bald erschöpft war. Rat und Verwaltung der Gemeinde Ammeloe waren gefordert, eine neue Schule zu bauen. Dazu drängte die Landesregierung auf Abschaffung der einklassigen Schulen zugunsten mindestens zweiklassiger Systeme. Die Landesregierung schickte ihre Junglehrer jedoch gern an die weniggegliederten Schulen, damit sie sich dort ihre Sporen verdienen konnten. Im Jahr 1957 wurde das neue Schulgebäude fertiggestellt. Es umfa�te drei Klassenräume, ein Lehrerzimmer und moderne Toilettenanlagen für die Schüler. Der damalige Amtsbügermeister Bernhard Esseling-Hobing übergab in einer Feierstunde den Schlüssel an Herrn Nolte. Schulrat Hicking überbrachte die Grü�e und Glückwünsche der Regierung. Herr Pastor Kemper von der St. Marienkirche segnete die neue Schule ein. Architekt des Schulgebäudes war Bernhard Wehling. Insgesamt haben 25 Firmen an der Errichtung und Ausgestaltung der neuen Schule mitgewirkt. Die Schule erhielt moderne Tafeln, Schülertische und -bänke. Der Baugrund wurde vom Bauern Hermann Schwering gekauft.
Die schnellwachsende Schülerzahl und die noch nicht bezugsfertige neue Schule nötigten Anfang 1957 die damalige Lehrerin, Frl. Marlene Weber, für ihre Unterstufe einen provisorischen Klassenraum in der Schützenhalle einzurichten. 1958 wuchs die Schülerzahl auf 82 Kinder und erreichte in den nächsten 10 Jahren einen vorläufigen Höchststand von 172. Wegen Lehrermangel konnte die 3. Lehrerstelle nicht eingerichtet werden. Deshalb beschlossen die Gemeinde Ammeloe und die Stadt Vreden in einem Gebietsänderungsvertrag am 12. 05. 1958, die Stadtlohner Stra�e, den heutigen Toschlag und die Verlängerung des Master Esch in allen Angelegenheiten der Stadt Vreden zuzuordnen. Betroffen waren 16 Kinder, die von diesem Tag an die neuerrichtete St. Marien-Schule in Vreden besuchten.
Die gro�e Belastung während der Kriegsjahre und der Nachkriegszeit waren an Lehrer Nolte nicht spurlos vorübergegangen. Am 18. März erkrankte er schwer an einem Herzleiden. Seine Absicht, nach den Sommerferien 1962 seinen Dienst wieder aufzunehmen, verhinderte sein Tod. Er starb am 18. August 1962. Der damalige Chronist beschreibt die Tage der Krankheit von Herrn Nolte und die Betroffenheit der Kinder. Immer wieder stand er von seinem Krankenlager auf, um seine Schule und die Kinder zu besuchen und dem jungen Lehrer Heinrich Ehiker und der Junglehrerin Frl. Fallenberg wenigstens mit Rat zur Seite zu stehen. Am 23. August 1962 wurde er zu Grabe getragen, betrauert von den Kindern und allen Bewohnern der Bauernschaft Gro�emast.